Die vorliegenden Novellen sind trotz ihrer Kürze vollwertige Literatur. Ihr Vorteil ist, daß man Zeit mit ihnen spart, da sie keine sich auf Wochen oder Monaten erstreckende Aufmerksamkeit erfordern. Solange das Frühstücksei kocht, bis die gewählte Nummer (sofern sie besetzt war) endlich antwortet, lesen Sie eine Minutennovelle. Schlechtes Allgemeinbefinden oder ein aufgewühlter Gemütszustand sind dabei kein Hindernis. Man kann sie sitzend oder im Stehen lesen, bei Wind und Regen, im überfüllten Autobus. Die meisten sind auch genießbar, wenn man beim Lesen auf und ab geht! Wichtig ist, daß man auf die Titel achtet. Der Autor war um Knappheit bemüht, er konnte sich nicht erlauben, nichtssagende Titel zu vergeben. Bevor wir in die Straßenbahn einsteigen, vergewissern wir uns doch auch, welche Nummer der Wagen trägt. Die Titel dieser Novellen sind ein ebenso wichtiges Zubehör. Was natürlich nicht bedeutet, daß es reichen würde, nur die Überschriften zu lesen. Zuerst der Titel, dann der Text: Das ist die einzig richtige Gebrauchsweise. Achtung! Sollten Sie etwas nicht verstehen, lesen Sie den fraglichen Text bitte noch einmal. Wenn Sie ihn dann immer noch nicht verstehen, liegt der Fehler in der Novelle. Es gibt keine dummen Menschen, nur schlechte Minutennovellen.